Roman
ISBN 978-3-8482-2023-6
Books on Demand,
Norderstedt 2012,
328 S., broschiert,
18,50€
Das Finale der Ronar-Trilogie!
»›Ronar. Drei Ähren‹ birgt eine Vielzahl an Abenteuern und Wendungen und bildet so einen spannenden Abschluss der
Ronar-Reihe. Anke Höhl-Kayser ist es in ihrer Trilogie dabei gelungen, ihre Charaktere weiterzuentwickeln und diese
sich trotzdem treu bleiben zu lassen. Die einzelnen Bücher rund um den Findeljungen bilden dabei nie eine bloße
Wiederholung ähnlicher Abenteuer, wie man dies oft in anderen Reihen erleben kann, und so hat jeder Band seine
eigene Besonderheit, was das Lesen der Ronar-Reihe abwechslungsreich und gleichbleibend spannend macht.«
Phantásienreisen
Leseprobe:
Ronar blinzelte. Er war ganz sicher, gerade aus einem verstörenden Traum aufgewacht zu sein, doch dann sah er,
dass es helllichter Tag war und dass er nicht in seinem Bett lag, sondern auf dem Platz vor der Schmiede stand
und den Esel des Müllers am Zügel hielt.
Er hatte von einem Mädchen geträumt. Er glaubte vage, es zu kennen, aber er war sich nicht sicher. Es hatte vor
ihm gestanden, seine Hände gehalten (was ihm ganz und gar nicht unangenehm war) und ihn gefragt, ob er ein Geschenk
annehmen wolle. Er hatte keinen Augenblick gezögert, woraufhin das Mädchen ihm etwas in die Hand drückte und sagte:
»Damit wir den Rückweg finden.«
Ronar fühlte sich völlig verwirrt. Er konnte sich nicht entsinnen, wie der Tag begonnen hatte.
War er heute Morgen aufgestanden, so wie immer, hatte sich in der Regentonne gewaschen und dann gefrühstückt? Hatten die
Geschwister wieder ihre Späße über ihn gemacht, weil er so langsam aß und immer wieder in seinen Träumereien versank?
Er konnte sich nicht einmal an seinen Ärger darüber erinnern.
Er betrachtete seine Hände. Irgendwie schienen sie ihm schmal und zerbrechlich – ein vollkommen verrücktes Gefühl.
Er sah an sich herunter: Er hatte Beine so dünn wie ein Storch. Warum war ihm gegenwärtig, viel kräftiger gewesen zu sein?
Er war immer so dünn gewesen, seit er zurückdenken konnte. Er empfand gleichzeitig zwei widersprüchliche Erinnerungen,
und sein Kopf schwirrte. Es kam ihm vor, als sei er von seinem eigenen Körper unendlich weit entfernt gewesen und wäre
auf einmal in einen anderen, ebenso vertrauten Körper hineingepresst worden.
Er wünschte sich sehnlichst einen Guss kalten Wassers über den Kopf, um wieder zu Sinnen zu kommen.
»Ronar«, dröhnte von drinnen der befehlsgewohnte Bass seines Ziehvaters, »was machst du eigentlich da draußen?
Binde den Esel an und komm herein!«
Marny, Fantastische Bücherwelt
»Der letzte Teil der Ronar-Trilogie hat mich glücklich und sehr berührt zurück gelassen. Ich habe mich so gefreut,
Zeit mit den einzelnen Völkern zu verbringen, denn auch wenn mich mit den Elthen etwas Besonderes verbindet, so finde
ich die Rilten und Anen doch nicht weniger reizvoll. Mir gefällt, dass in dieser Geschichte gezeigt wird, wieviel Einfluss
die eigenen Entscheidungen haben – nicht nur auf das eigene Leben, sondern auch auf das anderer. Es ist nichts in Stein
gemeißelt, sondern alles im Wandel. Und diese Reihe ist auch wieder ein schönes Beispiel dafür, dass man auch aus
Fantasygeschichten einiges für das eigene, ganz reale Leben ziehen kann.«
Nordlicht
»Kann es einen trefflicheren Abschluss als diese Auffassung (von Zeit) geben, die doch jeden von uns früher oder später
ereilt beziehungsweise ereilen sollte? Wie tröstlich – und irgendwie auch MAGISCH – mutet es an, dereinst das eigene
Selbst wahrnehmen zu können mit den Worten: Ich bin eins mit mir, eins mit allem um mich herum.«
Kerry, Lesendes Katzenpersonal
»Was mich am meisten erstaunt hat, ist, dass auf Grund der geänderten Geschichte bestimmte Charaktereigenschaften einiger
Figuren vollkommen verschieden zu den bisher gekannten waren und dennoch - sie waren so überzeugend, einfach gespenstisch.
Ganz hingerissen war ich wieder von Ronar. Trotzdem er sich wieder mit seinem ursprünglichen Leben konfrontiert sieht,
besitzt er instinktiv soviel innere Stärke und Selbstsicherheit, dass er sich nicht mehr alles gefallen lässt, sondern
für seine Überzeugungen einsteht. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr fesselnd und abwechslungsreich angelegt,
sodass ich das Buch problemlos in einem Rutsch lesen konnte. Abschließend kann ich nur sagen, dass mir diese Trilogie
sehr schöne Lesestunden bereitet hat und ich immer wieder erstaunt bin über die Botschaften, die die Autorin durch
ihre Bücher vermittelt.«
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